Zur ersten WM im Equalitytanzsport seit 5 Jahren war es ein weiter Weg, denn ausgetragen wurde diese im mexikanischen Guadalajara im Rahmen der dortigen Gay Games XI. Teil der DVET-Delegation waren auch zwei Paare von pinkballroom, der jüngst 25 Jahre alt gewordenen Equalitysparte des btc Grün-Gold der TiB.
Tania und Ines Dimitrova, seit Jahren in Showdance-Wettbewerben ungeschlagen, ließen auch diesmal nichts anbrennen und wurden mit ihrem Programm "Pilot und Stewardess" neue Weltmeisterinnen im Showdance der Frauenpaare (siehe Foto). In einem innerdeutschen Duell um den Titel knapp unterlegen wurden sie darüber hinaus, wie bereits schon 2018 in Paris, Vizeweltmeisterinnen in den Standardtänzen in der Hauptgruppe Frauen.
Noch höher dekoriert kehrt das Seniorenpaar Simone Biagini und Thomas Bensch aus Mexiko zurück. Bei der Europameisterschaft vor gut drei Monaten zwar dreimal mit Medaillen bedacht, aber ohne Titel geblieben, zeigten sie sich in Guadalajara in bester Verfassung. So gelang ihnen nicht nur die Verteidigung der WM-Titel von 2018 in der Kombination und den Lateintänzen, sondern zusätzlich auch erstmals der Titelgewinn in den Standardtänzen. Mit dem Sieg in drei der insgesamt zwölf ausgetragenen WM-Turniere im "International Style" waren sie das erfolgreichste Männerpaar dieser ersten Equality-WM in Lateinamerika.
Trotz der herausragenden Bilanz der Paare aus Berlin und dem Rest Deutschlands war diese WM eine etwas zwiespältige Erfahrung. Während es in Sachen Austragungsstätte und international besetztem Wertungsgericht nichts zu bemängeln gab, litten die Turniere unter allgemein niedrigen Teilnehmerzahlen. Als größter Negativfaktor erwies sich darüber hinaus eine oft überforderte Turnierleitung, die den Paaren gute Nerven abverlangte, sowie die lieblos wirkende und dramaturgisch unkluge Abfolge der einzelnen Turniere, die die WM-Wettbewerbe mitunter diversen Nebenturnieren von "American Smooth" bis "Bachata" voranstellte und ihnen dadurch die ihnen zustehende Würdigung innerhalb der Turniertage versagte. Möge es 2026 im spanischen Valencia besser laufen!
Thorsten Reulen (Sportwart DVET)