Rückblick auf Vorsitzendentreffen

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Der an diesem Wochenende (29./30. Juni) stattfindende Verbandstag des Deutschen Tanzsportverband (DTV) gab den Anlass für ein weiteres Vorsitzendentreffen der Mitgliedsvereine im Landestanzsportverband (LTV) Berlin. Die Hälfte der DTV-Mitgliedsvereine in Berlin hat die Delegierten des LTV Berlin für die Sitzung des höchsten DTV-Gremiums bevollmächtigt und damit ein großes Vertrauen ausgesprochen (sowie teilweise Weisungen erteilt). Gemeinsam wurde am Dienstag (25. Juni) die Tagesordnung, die bekannten Anträge und Vorlagen besprochen sowie mögliche Kandidaturen.

Den größten Raum nahm der Antrag auf Änderung der DTV-Finanzordnung ein, denn neben der Erhöhung nahezu aller Gebühren ist der wesentliche Kern des Antrags eine Erhöhung der DTV-Mitgliedsbeiträge. Alle anwesenden Vereinsvertreter sahen aufgrund der Inflationsraten seit der letzten Beitragsanpassung im Jahr 2012 die grundsätzliche Notwendigkeit einer Beitragserhöhung. Aber auch die Finanzlage vieler Vereine stellt deren Vorstände vor Herausforderungen und die Wirksamkeit der möglichen DTV-Beitragserhöhung zum 1. Januar 2025 wird vor den  kommenden, regulären Mitgliederversammlungen in den Vereinen sein. Daher war die einhellige Meinung, auch weil den Vereinsvertretern keine mehrjährige Finanzplanung oder über den ebenfalls zu beschließenden Haushaltsrahmenplan/Haushaltsplan 2024 hinausgehende detaillierte Mittelverwendung vorgelegt wurde, im Rahmen eines Stufenplans die beantragte neue Beitragshöhe zu erreichen. Somit hätten sowohl die Vereine als auch der DTV für die kommenden Jahr Planungssicherheit und die finanzielle Schieflage des nationalen Spitzenverbandes könnte behoben und konkrete Maßnahmen in den nächsten 24 Monaten - bis zum DTV-Verbandstag 2026 - ausgearbeitet werden. Auch die Sorge einiger Mitgliedsvereine, welche in der Turnierart Jazz und Modern/Contemporary engagiert sind, gilt es bei den Beratungen des Verbandstags noch zu berücksichtigen: zwar sollen auch hier die Gebühren erhöht werden, doch ob deren Verwendung im entsprechenden Anteil auch dem JMC-Sport zu Gute kommen, ist noch nicht ausreichend erkennbar.

Neben Terminhinweisen auf kommende Fortbildungen sowie Informationen zu Initiativen des LTV Berlin in den Bereichen Gesundheitssport und Inklusion erfolgte zum sogenannten "Herrenberg-Urteil" noch ein ausführlicher Austausch. Hierbei hatte das Bundessozialgericht in letzter Instanz entschieden, dass eine Musikschullehrerin aus dem schwäbischen Herrenberg in ihrem Berufsalltag in einem solchen Maß in den Betrieb eingebunden war, dass sie damit automatisch als abhängig beschäftigt gilt und auch der Sozialversicherungspflicht unterliegt. Diese letztinstanzliche Entscheidung hat bereits in einigen Berliner (Groß-)Sportvereinen für erheblichen Wirbel gesorgt und betrifft viele gesellschaftliche Bereiche - von Volkshochschulen über Musikschulen bis hin eben zum Sport. Hinsichtlich der Scheinselbständigkeit von übungsanleitenden Personen jenseits des Freibetrags der Übungsleiterpauschale gilt es Lösungen zu finden und auch der Landessportbund Berlin war beim Tag der Vereine in einem Vortrag detailliert darauf eingegangen (die entsprechenden Folien sind im Nachgang an alle LTV-Mitgliedsvereine verteilt worden). Auch wenn auf Berliner Ebene der Landessportbund Berlin gemeinsam mit Bezirksämtern (als Träger von Volkshoch- und Musikschulen) sowie dem Landesmusikrat bereits agiert, gilt es für dieses Thema, das erhebliche finanzielle Konsequenzen für die deutschen Sportvereine mit sich bringt, in allen politischen Kontakten nach neuen Wegen zu suchen.

Zum Thema der Honorarvereinbarungen und Arbeitsverträge (Mini-Job) ist für den Herbst ein weiteres Vorsitzendentreffen mit Fachreferenten vom Landessportbund Berlin geplant.

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