Am Donnerstagabend (22. Mai) hatten die Kinderschutzbeauftragten Thorsten Süfke und Anne Benger des Landestanzsportverbandes Berlin wieder zum gemeinsamen Online-Austausch eingeladen. Diesmal wurde ein Themenwunsch eines Beauftragten für Kinder- und Jugendschutz aus einem Verein aufgegriffen - „Umkleidesituationen“.
Bei einer kurzen Vorstellungsrunde berichteten die Teilnehmer, wie die Gegebenheiten und Regeln zu den Umkleiden in ihrem Verein sind und welche Probleme dabei bereits aufgekommen sind oder welche Bedenken sie dazu haben. Hierbei zeigte sich sehr eindrucksvoll wie verschieden der Umgang mit den Umkleiden sein kann. Es gibt Vereine, die die Möglichkeit haben, Umkleiden nach Geschlechtern und Alter zu trennen und Vereine, die gar keine separaten Räume zur Verfügung haben. Manche beschriften die Umkleiden zu den jeweiligen Trainingsblöcken immer wieder neu, andere vollziehen die Trennung von Minderjährigen und Erwachsenen durch die zeitliche Trennung der Trainings.
Probleme entstehen vor allem durch uneinsichtige Sportler, Trainer oder Eltern, welche sich nicht an festgelegte Regeln (z.B. sich in bestimmten Umkleiden aufzuhalten) halten und auch in der direkten Ansprache uneinsichtig sind. Die Teilnehmer sind sich darüber einig geworden, dass besonders hier die Sensibilisierung zum Schutz der Kinder und Jugendlichen und auch zum Schutze des Vereines verstärkt werden sollte.
Die Veröffentlichung von Regeln in den Vereinsstätten und die Mitteilung darüber über den Vorstand, die direkte Ansprache durch entsprechend zuständige Personen und die Aufklärung der Kinder- und Jugendlichen über ihre Rechte und die Gefahren könnten präventive Maßnahmen darstellen. Sarah Siegel (Koordinationsstelle Kinder- und Jugendschutz des Landessportbundes Berlin) betonte auch, dass jedes Vereinsmitglied mit Beitritt in einen Verein die Vereinssatzung akzeptiert. Wenn, wie für das Kinderschutzsiegel notwendig, in der Satzung ein Passus zur Prävention von sexueller Gewalt enthalten ist, dann verstößt jedes Mitglied, welches sich nicht an präventive Maßnahmen hält, gegen die Satzung und könnte vom Verein ausgeschlossen werden.
Anne Benger ergänzte, dass es nicht nur Kinder und Jugendliche geben könnte, denen das Umkleiden vor oder mit Erwachsenen unangenehm ist. Im Hinblick auf die interpersonelle Gewalt kann es auch volljährige Personen geben, deren Grenzen damit verletzt werden könnten, wenn sie sich vor Kindern oder dem anderen Geschlecht umziehen müssen. Die Teilnehmer gestalteten das Treffen sehr kurzweilig und brachten sehr konstruktive Impulse ein. Zuletzt kamen alle zu dem Schluss, dass das Thema Umkleiden ein großes Risiko darstellt, welches in einigen Vereinen noch intensives Eingreifen erfordert. Sarah Siegel, Thorsten Süfke und Anne Benger stehen dabei gern beratend zur Seite.
Das Format „30 Minuten Kinderschutz“ geht in die Sommerpause. Am Montag, 22.September 2025 geht es um 19 Uhr mit einem Impuls zum und Vorstellung des „DTV-Jugendschutzprädikat“ weiter.