Dass die Berliner Spitzen-Standardpaare (Sonder-)klasse sind,
war vielen schon bekannt. Und dass zur Qualität auch noch die
Quantität kommt, ist ebenso sehr erfreulich. 23 Paare der höchsten
Amateurklasse traten am Hüttenweg zur Berliner Meisterschaft des
Jahres an. Und sechs von Ihnen sollten das Finale erreichen. Das
Semi-Finale bewegte sich schon auf einem sehr guten Niveau - mit
den sieben Wertungsrichtern wollten nur wenige in der Sporthalle
tauschen. Und doch musste eine Entscheidung - zunächst hinsichtlich
der sechs Finalisten - getroffen werden.
Die Hauptgruppen A-Meister, Sergey Tatarenko/Wiktoria
Lyschinska (Ahorn-Club), in der letzten Woche erst aufgestiegen,
waren ein wenig überraschend, aber klar Anschlusspaar zum Finale.
Auf Platz 8 tanzten sich Stefan Brückner/Astrid Schäfer (Blau Gold)
vor Alexander Einfinger/Juliane Strehmann (Askania).
Im Finale wurde es dann ebenso spannend und die begeisterten
Zuschauer feierten die Paare mit ihrem Applaus bereits nach dem
Langsamen Walzer. Diesen hatten Denys Drozdyuk/Polina Kolodizner
(Ahorn-Club) mit fünf Einsen gewonnen. Die restlichen Bestwertungen
gingen an Steffen Zoglauer/Sandra Koperski (Blau-Silber). Im Tango
erhielten Zoglauer/Koperski neben zwei Einsen auch zwei Zweien und
näherten sich Drozdyuk/Kolodizner stärker. Es entwickelte sich das
Duell zweier Paare, die auf höhstem Niveau fair um den Meistertitel
tanzten - zur Freude der Zuschauer. Die jeweiligen Fanclubs
unterstützten ihre Paare und im Wiener Walzer entschieden erst die
Wertungen auf Platz 3 über den Gewinn dieses Tanzes, was wiederum
eine kleine Vorentscheidung war, denn mit drei gewonnenen Tänzen
war Drozdyuk/Kolodizner die Titelverteidigung nicht mehr wirklich
zu nehmen. Zoglauer/Koperski gaben jedoch keineswegs auf, tanzten
weiterhin eines ihrer besten Turniere und siegten mit jeweils vier
Einsen im Slowfox und Quickstep. Drozdyuk/Kolodizner blieb hingegen
die Gewissheit, in diesem Jahr alle drei Meistertitel der
Hauptgruppe S gewonnen zu haben und damit das überragende Paar
dieser Klasse in Berlin zu sein. Eine beeindruckende Tatsache, die
heutzutage selten zu vermelden ist, aber die Stärken des Paares
über alle zehn Tänze klar zum Ausdruck bringt. Und der Hattrick
(Berliner Meister seit 2002) des in den letzten Jahren immer stark
umkämpften Titels unterstreicht dieses.
Das Zünglein an der Waage wäre beinahe eine Eins im Wiener
Walzer für Michael Wenger/Melanie Ahl (Blau Gold) geworden. Für die
neue Berlin/Baden-Württembergische Tanzkombination war die Berliner
Landesmeisterschaft das erste gemeinsame Turnier. Am Ende reichte
es zu Platz 4, hinter Nico Burkel/Andrea Pihl (Blau Silber), die
als Berliner Meister 2001 dieser Klasse und mit vielen gute
Platzierungen bei u.a. Ranglistenturnieren seit vielen Jahren
konstant zur Berliner Spitze zählen. Bis Ostern hatte Melanie Ahl
mit Felix Schäfer getanzt, es trennten sich die Wege und beide
traten nun mit neuen Partern/Partnerinnen wieder auf. Ahl mit
Wenger und Felix Schäfer mit Anna Korbutt. Diese zweite neue Blau
Gold-Kombination erreichte ebenso klar das Finale, konnte aber in
die Vergabe der Mediallenplätze nicht ganz so stark eingreifen. Die
Freude über das Erreichen des Finals hätte bei Stefan und Juliane
Klebsch, dem dritten Blau Gold-Paar im Finale fast noch übertroffen
werden können. Doch das kleine bißchen Glück fehlte den Tegeler
Geschwistern am Ende. Mit Wertungen von Eins (im Slowfox) bis Sechs
in den fünf Tänzen, waren sich die drei Damen und vier Herren des
Wertungsgerichts nicht einig hinsichtlich der Bewertung der
Leistung des Paares. Und trotz Platz 4 im Quickstep war es am Ende
der sechste Platz - in einem sehr starken Starterfeld.
Alle gestarteten Paare qualifizierten sich für die Deutsche
Meisterschaft am 6. November in Nürnberg.