In den letzten Wochen hatten Breaking-Landestrainer Michael "Mikel" Rosemann und der Landestanzsportverband Berlin die Breaking-Szene der Hauptstadt zum zweistufigen Bewerbungsverfahren eingeladen. 22 Teilnehmer*innen konnten schließlich nach Anmeldung und dem Upload eines Bewerbungsvideos gestern (19. Juni) zum Sichtungsworkshop begrüßt werden.
Dieser durfte nach Genehmigung durch die Senatsverwaltung für Sport bereits als Kadermaßnahme betrachtet werden und hatte nicht nur deswegen einen besonderen Stellenwert: Zur Sichtungskommission (neben Landestrainer Breaking und Landessportwart Hendrik Heneke) zählte auch Bundestrainer Marco Baaden, der zwei Tage in Berlin war, und die Neugierde auf Olympische Spiele weckte Philipp Boy (Foto). Der zweimalige Olympiateilnehmer im Gerätturnen berichtete von seinen Eindrücken aus Peking (2008) und London (2012) sowie seiner Begeisterung für die Olympischen Spiele.
Nach einem einleitenden Kurzvortrag von LTV-Präsident Thorsten Süfke, der die Verbands- und Kaderstrukturen gemeinsam mit Bundestrainer Marco Baaden vorstellte, ging es für die B-Girls und B-Boys in ein Circle Training sowie, mit ausreichenden Regenrationspausen aufgrund der heißen Temperaturen, in 1:1-Battles (bestehend aus einer Gruppen-Runde und einer abschließenden KO-Finalrunde). In der entsprechenden Atmosphäre mit farbigem Licht und Live-DJ sollte bewusst eine turnierähnliche Situation geschaffen werden.
Zum Abschluss hatte Michael "Mikel" Rosemann dann noch einen Mental- und Personal-Coach aufgeboten. Denn die Kunst- und Kulturform des Breaking ist nun auch eine Sportart. Dies umfasst einen ganzheitlicheren Ansatz und den Wandel zum Athleten mit einem klaren Fokus auf den sportlichen Wettbewerb für diejenigen, welche die Fördermöglichkeiten in den Kaderstrukturen nutzen wollen.
Kurz nach 19 Uhr endeten dann sechs intensive Trainingsstunden. Nach den Beratungen der Sichtungskommission werden in den nächsten Tagen die Nominierungen für den Landeskader Breaking per E-Mail ausgesprochen.
Auch der Nachwuchs hatte im Bewerbungsverfahren bereits überzeugt und von daher sollen die bisherigen Überlegungen für einen Nachwuchskader Breaking der Berliner Tanzsportjugend dann auch im Herbst Realität werden.