Auch der Landessportbund Berlin hat sich mit dieser Frage beschäftigt und eine Antwort gefunden. Und ebenso gilt es für den Landestanzsportverband Berlin.
Denn vielleicht ist Ihnen im Sprachbild der aktuellen Ausgabe von "Sport in Berlin" oder in den Newsmeldungen auf der LTV-Homepage schon etwas aufgefallen. Wenn nicht, ist es für Sie möglicherweise schon selbstverständlich. Wir schreiben manchmal etwas anders als bisher. Denn viele Menschen fühlen sich nicht gesehen, gemeint und angesprochen, wenn nur von Bürgern/ Sportlern/Antragstellern etc. die Rede ist. Im LSB-Leitbild heißt es: „Sport ist eine Einladung an alle. So gestalten wir Gesellschaft, ermöglichen gleichberechtigte Teilhabe und vermitteln Werte.“ Daraus leitet der gesamte Berliner Sport auch etwas für seine Kommunikation ab, denn Denken, Handeln, und die Wahrnehmung der Wirklichkeit werden nicht zuletzt von Sprache geprägt: Wo immer es möglich ist, wollen wir eine Form verwenden, die alle einschließt. Also Teilnehmende, Übungsleitende, ehrenamtlich Engagierte. Das ist nicht in allen Fällen möglich, daher kommt fortan an auch das Sternchen(*) zum Einsatz. Es ist ein Platzhalter für unterschiedliche Selbstdefinitionen und -identitäten abseits zweigeschlechtlicher Normen, was andere Schreibweisen nicht berücksichtigen. Auch der nationale Spitzensportverband, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), kommuniziert mit dem Sternchen.
Es gibt viele Bedenken gegen eine geschlechtersensible Form von Sprache: Sie sei nicht alltagstauglich, unlogisch und zu kompliziert. Der Berliner Sport sieht seine gesellschaftliche Aufgabe aber auch darin, den organisierten Sport für alle Berliner*innen gleichermaßen zugänglich zu machen und will alle Menschen einladen, ein Teil der Sportfamilie zu sein. Eine geschlechtersensible Sprache bindet aktiv auch die gesellschaftlichen Gruppen ein, die bis heute häufig benachteiligt werden, unsichtbar bzw. unbenannt bleiben oder wenig an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilhaben (können): Frauen, trans*- und inter*geschlechtliche sowie nichtbinäre Menschen, also Menschen, die sich nicht in der rein zweigeschlechtlichen Einordnung wiederfinden.
Das Sternchen ist keine barrierefreie Schreibweise, das ist zweifelsohne ein Nachteil. Und sprachlich wirklich alle einzuschließen, das gelingt tatsächlich nur mit einzelnen Wörtern wie den oben genannten Beispielen. Sprache hat sich immer verändert und wir sind gespannt, wie sie sich weiter verändert. Für heute erscheint dem LSB Berlin die Schreibweise mit Sternchen als diejenige, die dem Anspruch für mehr Chancengleichheit, Gleichstellung und Teilhabe aller Menschen am Sport am nächsten kommt. Sprache ist zugleich etwas zutiefst Persönliches, um sich selbst auszudrücken.
Alle Autor*innen von "Sport in Berlin" und auch auf der LTV-Homepage haben daher weiterhin die Freiheit, für ihre namentlich gekennzeichneten Texte die Schreibweise zu verwenden, die sie für richtig halten. Wir wollen hier nichts „vorschreiben“, sondern überzeugen. Und uns ist ebenfalls bewusst, dass Sprache nur ein Mittel von ganz vielen ist, um mehr gerechte Teilhabe zu erreichen, aber eben ein sehr sichtbares.