Auf den Tag genau zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Franz Allert in Berlin geboren. Dieses symbolträchtige Datum ist gewiss einprägsam genug, doch unser Jubilar hat zudem exakt zwei Monate nach Gründung des Landestanzsportverbandes das Licht der Welt erblickt.
Seine tanzsportliche Laufbahn als Tänzer und Funktionär umfasst etliche Stationen, die wie bei vielen Berliner Weggefährten in der renommierten Tanzschule Finck begann. Der studierte Diplom-Kameralist trat 1975 mit seiner späteren Frau Marion Kunath über den Vorturnierkurs dem angegliederten Ahorn-Club bei, für den das Paar bis 1985 Turniere tanzte. In diesem Tanzsportverein übernahm Franz Allert ab 1982 erste Ehrenämter.
Schon 1987 begann sein Engagement für den Berliner Landestanzsportverband, dem er zunächst zwei Jahre als Lehrwart diente. Dem schloss sich alsbald die „erste“ Wahl zum LTV-Vorsitzenden (1988 - 1992) an. Die Zeit der Wiedervereinigung beider Stadtteile hat er auf dem Gebiet des Tanzsports nicht nur intensiv erlebt, sondern auch aktiv gestaltet.
Nach der vierjährigen Amtszeit von Ingrid Behnke übernahm er erneut „das Ruder“ und führte den Verband als nunmehriger Präsident (1996 - 2006) in das neue Jahrtausend. Die Begegnung mit Max Schmeling anlässlich der Einweihung der nach ihm benannten Sportstätte zählt zu seinen eindrücklichsten Begegnungen.
2005 wurde Franz Allert anstelle des zurückgetretenen Harald Frahm Präsident des Deutschen Tanzsportverbandes. In seiner fast ein Jahrzehnt umfassenden Amtszeit bekleidete er weitere wichtige sportpolitische Positionen, so als Vorstandsmitglied der DOSB-Führungsakademie, Mitglied der Sprechergruppe der Nichtolympischen Sportverbände (NOV) im DOSB und stellvertretender Vorsitzender des Managing Committee von „DanceSport Europe“.
Gemeinsam mit Ursula Stiller war Franz Allert 1999 zudem einer der Pioniere, die bei den ersten offenen Berliner Meisterschaften im gleichgeschlechtlichen Tanzen als Wertungsrichter agierten. Darüber hinaus kennt man ihn auch als souveränen Turnierleiter großer Veranstaltungen.
Für seine Verdienste um den Tanzsport sind Franz Allert im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Ehrungen des Berliner Senats, des LSB, des DTV resp. des LTV zuteilgeworden. Er ist Ehrenpräsident des Berliner (seit 2006) wie Deutschen Tanzsportverbandes (ab 2014).
Im Hauptberuf war er seit 1974 in der Verwaltung des Landes Berlin tätig, von 2003 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 31. Dezember 2020 mit einer kurzen Unterbrechung Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales.
Seine bestehenden Verbindungen zu Senatsverwaltungen, Fachverbänden oder Gremien kommen unserem Verband nach wie vor zugute. Die Übernahme des Vorsitzes im Vorstand des Sport-Gesundheitspark Berlin e.V. im Jahre 2023 verdeutlicht das weit über den Tanzsport hinausreichende Engagement für die Sportmetropole.
Gemeinsam mit Thomas Wehling leitet er seit Jahren gewohnt professionell den LTV-Verbandstag. Die originelle Laudatio auf den jüngst vom Amt zurückgetretenen Präsidenten und nunmehrigen Ehrenpräsidenten Thorsten Süfke stellte abermals sein unnachahmliches rhetorisches Geschick unter Beweis.
Als LTV-Ehrenpräsident steht Franz Allert immer mit Rat und Tat unterstützend zur Seite, so auch bei den laufenden Aktivitäten zum diesjährigen Verbandsgeburtstag. Unser Jubiläumspodcast musste fraglos mit ihm beginnen. Hier nachzuhören...
Das gemeinsame Geburtsjahr bildet schließlich nicht nur eine chronologische Klammer, sondern eine dauerhafte Verbindung. Herzlichen Glückwunsch, lieber Franz!
Archivbeauftragter Dirk Ullmann für das LTV-Präsidium