Die Mitgliederversammlung des DOSB hat am Samstag (5. Dezember) umfassende Standards zur Prävention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt verabschiedet.
Im sogenannten „DOSB-Stufenmodell“ verpflichten sich die Mitgliedsorganisationen, darunter der Deutsche Tanzsportverband und seine Landesfachverbände (also auch der LTV Berlin), zur schrittweisen Umsetzung bis spätestens zum 31. Dezember 2024. Ziel ist es, dass mittelfristig alle Mitgliedsorganisationen im Bereich Prävention von sexualisierter Gewalt inhaltlich und strukturell „adäquat aufgestellt sind“ und der organisierte Sport „Verantwortung bei dieser wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe übernimmt“, heißt es in dem Beschluss. Neben der Präventionsarbeit gehörten auch die Intervention und die Aufarbeitung zum Schutz vor sexualisierter Gewalt dazu.
Insbesondere dem Thema Aufarbeitung wolle sich der DOSB in den kommenden Jahren verstärkt widmen, sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. „Wir setzen uns dafür ein, dass zurückliegende Missbrauchsfälle aufgearbeitet werden und dabei eine Kultur der Offenheit gefördert wird, damit die Betroffenen nicht davor zurückschrecken, ihre Stimme zu erheben und sich zu Wort zu melden.“
Mit dem DOSB-Stufenmodell soll der Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport unabhängig von den Themenfeldern Jugendarbeit, Breiten- oder Spitzensport als gesamtverbandliches Thema des DOSB weiter gestärkt und ein wichtiges politisches Signal gesetzt werden.
Bereits mit dem Beschluss der Mitgliederversammlung vom 7. Dezember 2019 in Frankfurt am Main hatte sich die Mitgliederversammlung des DOSB zu den Richtlinien und Qualitätsstandards bekannt, die aktuell im Stufenmodell der Deutschen Sportjugend (dsj) zur Prävention sexualisierter Gewalt verankert sind, und konkrete Prüfaufträge formuliert, mit dem Ziel, ein DOSB-Stufenmodell zu erarbeiten. Dieses wurde nun verabschiedet.
Das Stufenmodell sieht eine jährliche schrittweise Umsetzung der ab 2021 vor, wobei die Reihenfolge auf die eigenen Organisationsstrukturen und Prozesse angepasst werden kann. Eine Übersicht über die genaue Zeitplanung sowie ein Vorschlag für die Umsetzung ist unter www.dosb.de zu finden.
Sowohl im Deutschen Tanzsportverband als auch im Landestanzsportverband Berlin sind bereits mehr als die Hälfte der insgesamt elf Stufen - zum Teil seit vielen Jahren - erfüllt und umgesetzt. Zuletzt hatte des LTV-Präsidium das Präventions- und Interventionskonzept erstellt und verabschiedet.
Kinder- und Jugendschutz ist ein wichtiger Bestandteil und Wert der Arbeit in den Berliner Tanzsportvereinen und im Landestanzsportverband Berlin selbst. Daher hat der Landestanzsportverband Berlin seit dem Verbandstag 2013 in seiner Satzung einen entsprechenden Passus enthalten.
Text: DOSB/red