„Die grundsätzliche Notwendigkeit von Einschränkungen tragen die 90.000 Sportvereine und ihre Verbände seit einem Jahr verantwortungsvoll und vorbildlich mit. Wir plädieren jedoch für eine differenzierter Bewertung der jeweiligen Situationen und Lösungen mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl. Wir müssen mindestens so intensiv darüber reden, was sicher geht wie darüber, was sicher nicht geht“, so kommentiert DOSB-Präsident Alfons Hörmann die aktuelle Lage.
Nach einem Jahr verordneter Bewegungslosigkeit tue jede neue Form von Einschränkung richtig weh: „Unsere 90.000 Vereine hoffen seit Monaten vergeblich wieder auf mehr Normalität. Die Einschränkungen belasten Körper, Seele und Geist bei den Kindern genauso wie bei den Senioren und allen Altersgruppen im Erwachsenen-Bereich. Gerade mit dem beginnenden Frühjahr wären beste Voraussetzungen für mehr gemeinsame Bewegung an der frischen Luft gegeben, die nun erst einmal vielfach ungenutzt bleiben werden“, so Hörmann weiter.
Je länger der Lockdown die Vereine lähme, desto größer würden die vielschichtigen Folgen. Engagement, Geld, Motivation und Begeisterung drohten an vielen Stellen auf der Strecke zu bleiben.
„An zahlreichen Stellen ist es uns gemeinsam gelungen, praxistaugliche Kompromisse zu erarbeiten. Aber natürlich würden wir den Stellenwert des Sports als Bestandteil der Lösung bei der Pandemiebewältigung an manchen Stellen gerne noch besser berücksichtigt sehen, als das zuletzt manchmal der Fall gewesen ist. Je mehr sich unsere 27 Millionen Mitglieder aktiv bewegen können, desto besser ist das für die Gesundheit in unserem Land“, ergänzt Hörmann.
„Wir haben über die Lobby-Aktivitäten des DOSB und viele unserer Mitgliedsorganisationen im Umfeld der aktuellen Gesetzesinitiative auf Bundeseben berichtet“, erläutert Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende des DOSB: „Es sind echte Erfolge zu Gunsten von Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren erzielt worden, doch insgesamt bleibt die Lage für Sportdeutschland nüchtern betrachtet mindestens ebenso belastend wie bisher“, so ihr Kommentar. Sportpolitisch bleibe es das gemeinsame Ziel, den vereinsbasierten Sport möglichst schnell wieder starten zu dürfen.
Quelle: DOSB