Kindern die Freude an tänzerischer Bewegung zu vermitteln, ist eines der Ziele von Tanzsport Deutschland und im Landestanzsportverband Berlin. Um dies zu fördern und zu unterstützen, verleiht der Deutsche Tanzsportverband jährlich das Prädikat ‚Tanzsportbetonte Schule‘, das an Schulen verliehen wird, die besondere und eben zu würdigende Arbeit im Bereich Tanz leisten. Das Prädikat wurde für die kommenden zwei Jahre an gleich sechs Berliner Grundschulen verliehen – mehr als jemals zuvor.
Der Jugendausschuss (JAS) der Berliner Tanzsportjugend und die Schulsportbeauftragten Jessica Winkler und Eva-Maria Sangmeister überreichen in diesen Wochen die Prädikate persönlich. So kommen wir mit den Schulen ins Gespräch. Dafür habe ich vergangenen Mittwoch (18. Februar) gleich zwei Schulen besucht, um ihnen die Prädikatsurkunde zu übergeben:
Beide Schulen, die Jens-Nydahl-Grundschule in Berlin-Kreuzberg und die Kiepert-Grundschule in Berlin-Marienfelde, legten sich bei der Verleihung ordentlich ins Zeug und präsentierten ihre eigenen Choreografien als Show . Und es wurde auch gemeinsam mit den Zuschauern getanzt und die „Mannschaftstrikots rausgeholt“. Selbstverständlich wollten sich die Schulleitungen dies nicht entgehen lassen und unterstrichen mit ihrer Anwesenheit die Bedeutung dieser tänzerischen Arbeit.
Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen und bin ins Gespräch mit den Lehrern und der Schulleitung gegangen. Ich wollte von den Schulleitungen wissen, wie unsere Tanzvereine mit den Schulen kooperieren können. Dabei sprachen wir insbesondere über die allgemeinen Herausforderungen der Schulen und der damit verbundenen Freizeit-AGs, die angespannte Haushaltslage, aber auch über eine sehr hohe Offenheit der Schulen für tänzerische Angebote. Auf die Frage, ob unsere Vereine auf die Schulen zugehen können, um dort Tanz-AGs anzubieten, wurde mir geantwortet: „Mal darüber sprechen, inwiefern ein weiteres Tanz-Angebot an der Schule möglich ist, kann man immer und auch immer sehr gerne“.
Wenn ein Tanzverein hieran Interesse hat, kann er sich gerne bei mir melden. Es gibt nämlich genau für diesen Fall Förderprogramme des Landessportbund Berlin (LSB), die wir nutzen könnten. Zusätzlich wurde mir bestätigt, dass das Interesse an externen Angeboten vor allem an Grundschulen hoch ist. Dies liegt daran, dass sie aufgrund des Ganztagsbetreuungsgesetzes ab dem Schuljahr 2026/2027 dazu verpflichtet sind, eine Ganztagsbetreuung anzubieten - also 8 Stunden pro Tag. Um dies gewährleisten zu können, sind die Schulen entsprechend sehr offen für Angebote von Vereinen.
Drei Eindrücke haben mich an diesem Mittwoch besonders berührt:
Eine Lehrerin sagte mir nach der Prädikatsübergabe voller Freude, dass sie froh sei, dass sich die jahrelange Arbeit endlich auszahle. Das zeigt, mit welch großem Engagement viele Lehrkräfte Tanzen in den Schulen unterrichten.
Es ist unglaublich, wenn eine ganze Schule in der bewegten Pause auf dem Schulhof tanzt. Wenn man sieht, wie viele junge Menschen Lust am Tanzen haben, ist das wirklich beeindruckend. Es zeigt das große Potenzial, das Tanzen hat, bei allen Menschen große Freude hervorzurufen – integrativ und inklusiv.
Was mich aber am meisten ins Staunen versetzte, dass in einer der Gruppen an den Grundschulen immer noch regelmäßig ehemalige Schüler zur Tanz-AG kommen, weil an ihrer weiterführenden Schule keine Tanz-AG angeboten wird. Das hat mich zum Nachdenken angeregt und ich hoffe, Sie, liebe Leser, auch.
Deshalb möchte ich mit diesem Erfahrungsbericht auch an Sie appellieren, auf die Schulen zuzugehen. Treten Sie mit den Schulen in Kontakt, damit die Schüler in der Schule, in dem Musik-/Sport-Unterricht oder in einer Tanz-AG die ersten Erfahrungen mit dem Tanzen machen - und um diese dann später vielleicht in eine Gruppe in Ihrem Verein wiederzusehen. Seien Sie mutig und sprechen Sie die Schulen in Ihrer Umgebung an, damit wir den Tanzsport in Berlin weiter stärken, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen.
Kommen Sie auch gerne auf uns den JAS, zu, wenn wir Sie dabei unterstützen können, sei es die Kontaktaufnahme zu den Schulen oder die Unterstützung bei der Beantragung von LSB-Fördergeldern.
Das sind die sechs Berliner Grundschulen, die das DTV-Prädikat „Tanzsportbetonte Schule“ erhalten:
- Grundschule an den Buchen
- Ringelnatz Grundschule
- Grundschule am Ginkobaum
- Kiepert Grundschule
- Müggelschlößchen Grundschule
- Jens-Nydahl-Grundschule
Ihr Vinzent Gollmann, Jugendwart des LTV Berlin.