Auch mit seiner 24. Auflage überzeugt der Berliner Tanzsport-Fachkongress an diesem Wochenende. Wie üblich eröffnete eine Erhaltsschulung für Turnierleiter/Beisitzer den dreitägigen Fortbildungskongress für alle Tanzsport-Lizenzträger im Leistungssport. Hendrik Heneke und Thomas Wehling hatten Aktuelles aus dem Bereich Sport, Entscheidungen der DTV-Gerichtsbarkeiten und zu den neuen Wettbewerbsarten Solo sowie Synchro Duo vorbereitet. Thorsten Süfke unterstütze hierbei und sensibilisierte zudem die Turnieroffiziellen hinsichtlich Kinder- und Jugendschutz in Anwesenheit der hauptamtlichen Koordinierungsstelle bzw. Ansprechpartnerin für den Berliner Tanzsport Sarah Siegel.
Am Samstag übernahm zum ersten Mal Julia Niemann als Referentin die Fortbildung in den Standardtänzen. Mit drei Demo-Paaren brachte sie in Details das DTV-Lehr-Jahresthema "Level of Energy" den Wertungsrichtern nahe. Im Anschluss folgte der überfachliche Vortrag von Alina Förster unter dem Titel "Tanz auf dem Drahtseil" (Foto). Die Sport-Psychologin besprach mit den Wertungrichtern die Herausforderungen von und Wege zur Konzentration und Fokussierung im Turniergeschehen.
Am Nachmittag referierte Julia Niemann vor den Trainern zu den Standardtänzen und Tag 2 beendet ein Trainer-Workshop der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA).
Eine erste Version des Berichtsheft zum Verbandstag 2024 steht zum Download bereit.
Am kommenden Donnerstag (25. April) trifft sich das höchste Verbandsgremium, der LTV-Verbandstag, um 19 Uhr im Coubertinsaal des Manfred-von-Richthofen-Hauses beim Landessportbund Berlin (Jesse-Owens-Allee 2, 14052 Berlin).
Wir weisen auf den Satzungsänderungsantrags zu §9 (Präsidium) unseres persönlichen Mitglieds Christian Hahn hin (veröffentlicht am 8. Januar 2024 unter www.ltv-berlin.de), welcher als TOP 9.2 der vorläufigen Tagesordnung hinzugefügt wurde .Es sind keine weiteren Anträge gem. §7, Abs 3 der Satzung bis zum Stichtag (2 Wochen vor dem Verbandstag) eingegangen.
Die vorläufige Tagesordnung wurde ergänzt
in TOP 10.1 um „…und Bestätigung des/der Jugendwart/in“
in TOP 7 mit dem Unterpunkt 7.1 „Bestätigung der Bildung von Rücklagen“
Das Präsidium
Auch in diesem Jahr darf der Tanzsport die verschiedenen Ehrungsveranstaltungen beim Landessportbund Berlin (LSB) wieder mit Vorführungen bereichern. Den Auftakt machte in diesem Jahr der Empfang für die DOSB-Ehrengaben zum Deutschen Sportabzeichen. Im Jahr 2023 legten 16.149 Berliner das Sportabzeichen ab, 7% mehr als ein Jahr zuvor. Und manche bereits zum 65mal in ihrem Leben..solche Personen wurden hier erwähnt und geehrt.
Neben dem Kinderpaar Konstantin Hovhannisyan/Anna Kovtsun (Foto) begeisterten besonders zwei erfolgreiche Solistinnen auf der Bühne im Coubertinsaal des LSB. Die mit DM-Medaillen ausgezeichneten Michelle Drozdova und Ksenia Milyutina stellten die neue Wettbewerbsart Solo vor.
Im Juni folgen dann noch die Ehrungsveranstaltungen in den Sportabzeichen-Wettbewerben der Schulen und Vereine - dann wieder mit Tanzsportlern auf der Bühne.
In seinen beiden letzten Sitzungen hatte das Präsidium neben dem Berlin Dance Festival auch die Planungen und Vorbereitungen des Berliner Tanzsport-Fachkongress (BeTaKo), für die kommenden Kaderwochenenden als auch den Berliner Grundschul-Tanzwettbewerb - zu dem sich mittlerweile bereits 30 Berliner Grundschulen angemeldet haben - besprochen.
Zudem wurde entschieden, beim LSB-Familiensportfest am 1. September (Sonntag) im Olympiapark teilzunehmen, den aktualisierten Ehrenkodex des DOSB/DTV auch für den LTV Berlin zu übernehmen und für das Ende der Sommerferien einige Module für eine Trainer C Breitensport-Lizenzneuausbildung anzubieten, In Kürze (Anfang Mai) steht auch das Prüfungswochenede der aktuell laufenden Trainer B-Neuausbildung an, welches ebenfalls zu organisieren war.
Der Vertreter der Fachverbände, Janis Tschöpel, berichtet von der letzten Sitzung des Hauptausschuss des Deutschen Rock'n'Roll und Boogie Woogie-Verbandes sowie den (finanziellen) Herausforderung des Fachverbands im DTV.
In den vergangenen Wochen tagten mehrere Ausschüsse des Landessportbund Berlin, in denen LTV-Präsident Thorsten Süfke Mitglied ist. Auf seine Einladung hin tagte der Ausschuss für Leistungssport im März im Landesleistungszentrum Tanzen und einige Mitglieder besuchten dann Mitte April auch das Berlin Dance Festival.
Gemeinsam mit den beiden Verbandstagsleitern (und Ehrenpräsidenten) Franz Allert und Thomas Wehling wurde in der April-Sitzung der Ablauf des LTV-Verbandstag besprochen.
Seit dem Wegfall des Summer Dance Festivals gab es in Berlin keine Großveranstaltung mehr mit Jugendturnieren. Doch nun feierte das Berlin Dance Festival neben den Workshops zu Boogie Woogie und Rock’n’Roll eine weitere Premiere, indem 20 Jugendturniere am Samstag und Sonntag ausgetragen wurden.
68 Starts wurden am Samstag bei den Standardturnieren der Kinder D bis Jugend B verzeichnet. Die jeweils besten drei Paare bekamen zusätzlich zu den Urkunden eine Ampelmännchentasse überreicht.
Der Sonntag brachte die Lateinturniere in die Halle A/B. Mit 86 Starts war nun mehr los als am Vortag - sowohl die Zuschauerzahlen als auch die Stimmung waren größer. An diesem Tag kam es auch zu einigen Aufstiegen in die jeweils nächsthöhere Klasse.
Nach der letzten Siegerehrung wurden die Luftballonketten – eine Tradition vom Summer Dance Festival – abgehängt und die Kinder und Jugendlichen hatten ihren Spaß daran, die Luftballons platzen zu lassen.
Am Wochenende feierten die Boogie Woogie- und Rock’n’Roll- Tänzer ihre Premiere beim Berlin Dance Festival. Zusammen mit den Rock’n’Roll-Trainern Filip Kocis und Tim Eisenreich sowie den Boogie-Referenten Carla Pollak und Nino Haydl trainierten die Workshop-Teilnehmer (Foto) zwei Tage lang im Landesleistungszentrum Tanzen. Neben Basics gab es viele neu Impulse für Choreographien, Tanzdynamik und Akrobatiken. Die große Bühne gab es dann am Samstag Abend für die Rock’n’Roll Show in der Arena der Max-Schmeling-Halle. Genau so temporeich ging danach mit der Band „Carla And The Great Balls On Fire“ und DJ Haribo bei der Rock’n’Boogie Night im LLZ weiter. Alle waren eingeladen, ausgelassen zur Livemusik zu Tanzen und den ersten Workshop-Tag ausklingen zu lassen. Am Ende der zwei Tage gab es viel positives Feedback und alle konnten neue Ideen mitnehmen. Ein gelungener Auftakt!
Text: Janis Tschöpel
Am dritten und letzten Tag des Berlin Dance Festival 2024 stand neben vier weiteren WDSF-Weltranglistenturnieren auch die WDSF Europameisterschaft der Masters I über 10 Tänze auf dem Programm. 19 Paare gingen schließlich an den Start - nach drei Runden und in Summe 30 Tänzen krönten sich die amtierenden Vize-Weltmeister in der Königsdisziplin nun zu den neuen Europameistern. Wie nicht anders zu erwarten dominierten Fabian Wendt und Anne Steinmann zunächst das Standardfinale, gewannen klar die Tänze 1 bis 5 und setzten sich damit zur Final-Halbzeit bereits an die Spitze des Starterfelds. Als dann die lateinamerikanischen Rhythmen in der Berliner Max-Schmeling-Halle erklangen, hatte das Paar von der TSG Residenz weiterhin EM-Gold im Fokus: mit zweimal Platz 3 und dreimal Platz 2 in den Finaltänzen 6 bis 10 hatten sie schließlich drei Punkte Vorsprung auf die Silber-Medaillengewinner Dominic und Mariann Thutewohl aus Leipzig. Auch Bronze ging nach Deutschland - Christian und Anja Platz aus Rostock komplettieren das deutsche (DTV-)Top-Trio.
Zum Gesamtergebnis
Der 7. April 1973 war für viele Berliner ein ganz gewöhnlicher Sonnabend, doch für die Tanzinteressierten der Stadt sollte es ein historischer Tag werden: Mit dem "1. Berliner Tanzkarussell um das Blaue Band der Spree" hatte in der Schöneberger Sporthalle eine Veranstaltung Premiere, die nicht nur an verschiedensten Orten der Berliner Tanzsportgeschichte stattfand, sondern für Generationen von deutschen Tanzsportlern eben das jährliche Ziel zu Ostern wurde und ist. Doch erst seit 1988 wird über Ostern und erst seit 1986 wird im zwei Jahre zuvor eröffneten Sport Centrum Siemensstadt getanzt. Denn dort konnte die einfach kurz "Blaues Band" genannte Veranstaltungen nach Jahren der Höhen und Tiefs, aber besonders nach erheblich ansteigenden Paarzahlen die Idee der Gründungsväter Kurt Richter und Horst Feilke wieder realisieren: alles unter einem Dach - alle Klassen, von der D-Klasse bis zu den Weltmeistern.
Die grundlegende Idee, in Berlin ein großes, über die Grenzen der - seinerzeit geteilten - Stadt hinaus bekanntes Tanzturnier auszurichten, wurde bereits 1971 geboren. Und als dann das Viermächteabkommen über den Status Berlins verabschiedet war und Transit-Reisen durch die damalige DDR geregelt waren, ließ sich der Einfall verwirklichen und den durch die Insel-Lage geprägten -(West-)Berliner Paaren den lange ausgebliebenen sportlichen Vergleich mit den Tanzsportfreunden aus der Bundesrepublik ermöglichen und Berlin überhaupt als Tanzsportzentrum bekannt zu machen.
Mit zwei Jahren Verspätung, da das 48. Blaue Band nach zwei pandemie-bedingten Absagen erst im Jahr 2022 durchgeführt werden konnte, wurde nun - eben am Karsamstag (30. März 2024) - mit einer Abendveranstaltung dieses Jubiläum begangen. Neben den Finalrunden der letzten Turniere des Tages, darunter die Hauptgruppen B- und A-Standard, gab es einige Showeinlagen und ein besonderes Opening: alle Paare des Abends, Helfer und Lizenzträger versammelten sich zu einem großen Gruppenbild mit 50 auf der Tanzfläche (Foto).
Zeitzeugen, wie Anita und Rudi Eggert, die beim ersten Blauen Band selber am Start waren, später u.a. für gute Musik sorgten und auch noch heute als Wertungsrichter am Rand der Fläche stehen, langjährige Weggefährten und Repräsentanten der heutigen zwei Ausrichtervereine waren als Ehrengäste anwesend.
Die tanzsportlichen Höhepunkte des Abends ergänzten Anekdoten und Besonderheiten aus fünf Jahrzehnten - und davon gibt es viele: sowohl Berliner als auch Deutsche und auch Weltmeisterschaften fanden im Rahmen des Blauen Bandes statt. Manchmal wurde bis tief in die Nacht getanzt, spornte das Berliner Publikum (teilweise mit bis zu 900 Zuschauern) durch Applaus und Anfeuerungsrufe die Tanzsport-Stars zu Höchleistungen an, so dass Turnierleiter um Mäßigung bitten mussten, damit die Musik noch zu hören war. Es gab Boogie Woogie-Wettbewerbe und Städtekämpfe, es wurde mal zentral (Schöneberger Sporthalle) oder dezentral (in verschiedenen Berliner Tanzsportclubs) getanzt, ab 1980 mit DTV-Ranglistenturnieren, ab 1990 mit Paaren aus ganz Deutschland, seit 2005 für 15 Jahre auch international, aber es blieb immer eine Vernstaltung von Tanzsportlern für Tanzsportler.
So kamen über die 50 Jahre wohl mehr als 200 Veranstaltungstage oder mehr als 2.300 Stunden Tanzturniere zusammen...ein Grund zum Feiern: Happy Birthday, Blaues Band!
Sportfanat hat einen Video-Zusammenschnitt über die Jubiläumsveranstaltung erstellt. Zu finden ist das Video auch im YouTube-Kanal des Landestanzsportverband Berlin oder hier.